Jakub Velikovský, Tontechniker, Freischwimmer, zynisches Ungustl, Musiker und Bassist, ist ehemaliges Mitglied einiger der verkanntesten Bands des österreichischen Untergrunds. Dass andere Unmengen an Zeit opferten und opfern, um der elektrischen Bassgitarre an nahezu klinischer Sauberkeit strotzende Linien und Meisterwerke entlocken zu können, erkannte Velikovský, wie vieles, recht spät. Das hindert ihn jedoch nicht daran, weiterhin konsequent die Ästhetik überraschender Bluenotes, gewagter Tensions und schlicht schlampiger Phrasen zu zelebrieren, wie es nur ein Pioniergeist oder ewiger Sturkopf kann.
Mit Decapitetd Jizz Massacre wendet sich Velikovský an ehemalige und neue Wegbegleiter die noch mit ihm reden, um wiederholt auszuloten, wo das zum gegebenen Zeitpunkt noch anwesende Publikum beginnt Freejazz vom plumpen Dilletantismus zu unterscheiden. Erwartet werden können Konzepte mit lustigen Tönen und traurigen Witzen, vermutlich anzusiedeln zwischen Davis' modaler Phase und Stockhausens Gesang der Jünglige im Feuerofen.
Der Name Decapitated Jizz Massacre, oft liebevoll "djm" abgekürzt ("hallo pioneer!), entstand einem Zufallsgenerator und aktueller Angespanntheit nach dem Zerfall des letztens Projekts "überschaufl". Das war aber eigentlich ganz super. Gibts hier: